BFH: Dusche und Badewanne gehören nicht zum Home-Office

Wenn Beschäftigte Privaträume an ihren Arbeitgeber vermieten und ihm deren Renovierung in Rechnung stellen, können sie die darin enthaltene Umsatzsteuer als Vorsteuer geltend machen. Das gilt für Büro- und auch für Sanitärräume, so der Bundesfinanzhof, aber nicht für ein hochwertig ausgestattetes Badezimmer (Az.: V R 1/18).

Aufwendungen zur Renovierung eines an den Arbeitgeber vermieteten Home-Office sind grundsätzlich zum Vorsteuerabzug berechtigt, wenn diese Räume beruflich genutzt werden. Das zeigt eine aktuelle Entscheidung des Bundesfinanzhofs. Demnach kann sich bei einer Bürotätigkeit die berufliche Nutzung auch auf einen Sanitärraum erstrecken. Allerdings zogen die Richter eine Grenze bei einem mit Dusche und Badewanne ausgestatteten Badezimmer.
In dem Fall ging es um ein Ehepaar, das eine Einliegerwohnung mit Büro, Besprechungsraum, Küche und Bad/WC in ihrem selbst genutzten Haus als Home-Office umsatzsteuerpflichtig an ihren Arbeitgeber vermietet hatte. Nach der Renovierung dieser Räume, die das Paar dem Arbeitgeber in Rechnung stellte, sollte die darin enthaltene Umsatzsteuer als Vorsteuer geltend gemacht werden. Allerdings entfielen über 25.000 Euro der rund 32.000 Euro Renovierungskosten auf das Badezimmer, was das Finanzamt zu einer Ortsbesichtigung veranlasste. Im Anschluss an diesen Termin lehnte die Behörde die Vorsteuerbeträge ab, da die Aufwendungen für das Badezimmer dem privaten Bereich zuzuordnen seien.

Vor dem Finanzgericht erreichte das Ehepaar gegen diese Entscheidung einen Teilerfolg, den der Bundesfinanzhof jetzt bestätigte: Bei Aufwendungen für die Sanitäreinrichtung wie Toilette und Waschbecken ist demnach der Vorsteuerabzug zulässig, nicht jedoch für ein komplettes mit Dusche und Badewanne ausgestattetes Badezimmer. Denn das Recht zum Vorsteuerabzug ist den Richtern zufolge für diejenigen Ausgaben ausgeschlossen, die keinen streng geschäftlichen Charakter haben. Die berufliche Nutzung des Home-Office bei einer Bürotätigkeit erstrecke sich nicht auf die Dusche und die Badewanne. Zudem hätten die Vorgaben des Arbeitgebers zur Ausstattung des Home-Office lediglich das Vorhandensein einer Sanitäreinrichtung umfasst.

Erstellt von (Name) E.R. am 27.08.2020 Geändert: 01.12.2021 14:51:04 Autor:  Petra Hannen Quelle:  Bundesfinanzhof Bild:  Bildagentur PantherMedia / ginasanders

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