Jobwechselbereitschaft auf neuem Höchststand

Stepstone Hiring Trends Update: Fehlen von Entwicklungschancen, Anerkennung und Sinn treibt Wunsch nach Veränderung

Immer mehr Beschäftigte in Deutschland denken über einen Jobwechsel nach. Der Wunsch nach Veränderung hat nun einen neuen Höchststand erreicht. 68 % der Befragten einer repräsentativen Stepstone-Umfrage unter mehr als 1.000 Recruitern und 6.800 Arbeitnehmern in Deutschland haben im vergangenen Halbjahr mindestens einige Male im Monat darüber nachgedacht, den Job zu wechseln. Das Ergebnis folgt einem jahrelangen Trend: 2023 waren es 64 %, 2021 noch 53 %.

"Der Wunsch nach beruflicher Veränderung wächst seit Jahren stetig", sagt Dr. Julius Probst, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group. "Das gilt besonders in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Wenn Budgets gekürzt, Teams verkleinert, Gehälter kaum angepasst werden, während gleichzeitig die Lebenshaltungskosten steigen, denken viele über einen Jobwechsel nach. Der Wunsch nach einem Arbeitsplatz, der Stabilität, Entwicklung und faire Bedingungen verspricht, wird größer."

Beim Jobwechsel besonders wichtig: Mehr Anerkennung, Entwicklung und Sinn

Ein Hauptgrund für den Wunsch nach Veränderung liegt in der fehlenden persönlichen Weiterentwicklung. Fast die Hälfte der Befragten (47 %) wünscht sich mehr Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten auszubauen. Besonders stark ausgeprägt ist dieser Wunsch bei den unter 30-Jährigen. In dieser Altersgruppe sagen 56 %, dass sie zu wenig Entwicklungsperspektiven sehen. 43 % der Befragten vermissen zudem regelmäßiges Feedback oder klar formulierte Erwartungen von ihren Vorgesetzten. Auch fehlende Wertschätzung spielt eine Rolle: Rund ein Drittel der im Job Unzufriedenen empfindet, dass die eigenen Ideen nicht gehört werden (37 %) oder erlebt, dass Aufgaben und Stärken nicht zueinander passen (38 %). Knapp ein Viertel (23 %) erkennt keinen Sinn in der eigenen Arbeit. Bei der Generation Z gilt das sogar für rund jeden Dritten (32 %).


Arbeitgeber gefordert: Erwartungen an Jobs steigen

Die Ergebnisse machen deutlich, dass Beschäftigte zunehmend hinterfragen, was gute Arbeit für sie bedeutet. Julius Probst sieht hier auch die Arbeitgeber in der Pflicht: "Leistung und Motivation entstehen dort, wo Führungskräfte zuhören, fördern und Vertrauen schaffen. Menschen wollen spüren, dass ihre Arbeit gesehen wird, dass sie sich entwickeln können und dass ihr Beitrag für den Gesamterfolg zählt. Fehlt das, halten viele Ausschau nach einer beruflichen Veränderung."

Stepstone-Studie über die Bereitschaft zum Jobwechsel

Über die Studie

Für die halbjährlich erscheinende Studie "Hiring Trends Update" befragte Stepstone vom 10. bis 22.09.2025 insgesamt 1.067 Recruiter und 6.857 Arbeitnehmer in Deutschland. Untersucht wurden Wahrnehmungen, Herausforderungen und Prioritäten im Recruiting sowie die Bewertung von Kompetenzen, Qualifikationen und Soft Skills. Die Arbeitnehmer-Stichprobe ist repräsentativ für die deutsche Erwerbsbevölkerung nach Alter, Geschlecht und Bildung.


Erstellt von (Name) S.P. am 27.11.2025
Geändert: 27.11.2025 16:31:32
Autor:  S. P.
Quelle:  The Stepstone Group
Bild:  Bildagentur PantherMedia / Nils Melzer
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